[quads id=1]

Hier macht keiner mehr Bananenwitze – So wurde der Mauerfall zum Glücksfall für den deutschen Downhillsport

Wenn es um die internationale Spitze im Downhill geht, muss man ehrlich sein. Seit Jahren sind wir Deutschen bei den Worldcups und World Championships mehr außen vor als vorne mit dabei. Und Guido Tschugg ist so ziemlich der letzte deutsche Athletenname, der einschlägig hängen geblieben ist. Naja, bis jetzt! Denn Nina Hoffmann fährt Deutschland wieder an die Spitze und beginnt nach Ihrer Verletzung im World Cup jetzt das Training für die UCI World Championships 2020 in Leogang.

Nina Hoffmann und 10 Dinge, die Du vielleicht noch nicht über sie weißt.

  1. Wie lange fährst Du schon Downhill und wie bist Du zu diesem Sport gekommen?
    Downhill fahre ich jetzt seit 4 Jahren. Mein damaliger Freund hat mich zum Biken gebracht und mich auch 2015 zu meinem ersten Downhill-Rennen angemeldet.
  2. Du warst früher professionelle Speerwerferin, musstest aber auf Grund einer Verletzung aufhören. Jetzt fährst Du Downhill, wo das Verletzungsrisiko wesentlich höher ist. Wie gehst Du mit Verletzungen um und hat dich deine damalige Leichtathletikkarriere innerhalb der sportlichen Erfolge im Downhill beeinflusst?
    Verletzungen gehören zu diesem Sport einfach dazu, das ist richtig. Und auch ich musste das ja erst vor Kurzem erfahren. Das ist eben Teil des Ganzen und eine Sache, mit der man lernen muss umzugehen und eben auch viel daraus lernen kann! Ich selbst habe bisherige Verletzungen ganz gut verkraftet, physisch wie psychisch – einfach immer an das Positive denken! Plötzlich hat man nämlich auch mal Zeit für andere Dinge????Ich denke meine Leichtathletik-Vergangenheit bringt mit in der Hinsicht Vorteile, dass ich athletisch sehr gut aufgestellt bin. Vor allem durch das Speerwurf-Training hatte ich von Anfang an genug Kraft im Oberkörper, um das Bike zu kontrollieren – das fehlt vielen Mädels.

    Foto © Leopold Hermann
  3. Du bist Studentin. Was studierst Du eigentlich und wie bringst Du das Thema UCI und Studium unter einem Hut?
    Ich studiere Psychologie, bin jetzt schon im dritten Mastersemester im Schwerpunkt Neurowissenschaften und bringe das momentan eigentlich alles ganz gut unter einen Hut. Klar, ich werde niemals nächsten Sommer fertig (Regelstudienzeit sind nämlich 4 Semester), aber dann dauerts halt einfach länger. Im Sommer ist kaum die Möglichkeit Kurse zu belegen. Vor allem jetzt im Masterstudium läuft viel über Anwesenheitspflicht und das ist während der Rennsaison einfach nicht drin. Dafür wird im Winter wieder etwas mehr gemacht und so ergänzt sich das ganz gut. Und falls doch mal ein Prüfungstermin nicht passt, kann man auch gut mit den meisten Dozenten reden, die Problematik erklären und eine Lösung finden.
  4. Wie sieht dein Training aus und wie oft trainierst Du pro Woche?
    Vielfältig ????. Ich suche immer neue Herausforderungen im Trainingsalltag und probiere gern Dinge aus. Vor allem in der jetzigen Zeit vermeide ich es ständig auf dem Rad zu sitzen und gehe gern auch mal Bouldern, Schwimmen oder Laufen. Aber trotzdem gibt es wichtige Kerneinheiten (wie Krafttraining oder Intervalle), die nicht hinten runterfallen dürfen. Insgesamt komme ich dann meist auf so 8 – 10 Einheiten die Woche. Ab diesem Jahr arbeite ich mit meinem Athletiktrainer Christian Pötzsch noch stärker zusammen. Wir planen jetzt nicht nur noch das Krafttraining (wie letztes Jahr), sondern die ganze Saison und strukturieren die Radeinheiten mit dem Krafttraining und alternativen Sportarten.

    Foto © Leopold Hermann

     

    Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

     

    About todays workout ???? love those challenges in the morning sun ???? #bouldern #bouldering #boulder #planb #jena #hartamlimit

    Ein Beitrag geteilt von Nina Hoffmann (@nina.hfm96) am

  5. In welchen Bereichen siehst Du noch Entwicklungspotenzial?
    Letztes Jahr stand das Thema Springen ganz oben auf dem Plan, weil ich da immer ein zu großer Angsthase bin, oder war. Mittlerweile geht das aber durch die Weltcup-Saison völlig klar, weil man da einfach Springen muss. Und schon geht’s, haha. Mit meinem Techniktrainer René Schmidt arbeite ich derzeit vor allem an der Kurventechnik und dem Bremsverhalten. Zwei Dinge, die man wahrscheinlich nie ausgelernt hat. Und Fahrwerk – das ist noch so ein Punkt. Ich spüre noch nicht immer, wann bin ich das Problem und wann das falsch eingestellte Fahrwerk. Es wird von Mal zu Mal besser, aber hier besteht definitiv noch so viel Potenzial ????!
  6. Wie geht’s Du vor einem Wettkampf mit Stress um?
    Nicht an hätte, wenn und wäre denken :D. Ist immer leichter gesagt als getan, aber ich versuche alle möglichen Ereignisse, die in so einem Rennlauf passieren könnten, auszuschalten und wegzuschieben. So 2h vor dem Start mache ich gern ein paar Kopfhörer auf die Ohren (und manchmal mache ich auch Musik an, haha), damit mich keiner mehr anquatscht und ich in Race-Stimmung komme.
  7. Hast Du eine Lieblingsstrecke?
    Eigentlich nicht, es gibt so viele geile Strecken, egal ob im Weltcup oder wo anders. Und fast jede macht einfach Spaß zu fahren!</

     

    Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

     

    Watch all my struggle and the shoelees ride down the insane track of Vallnord ????????

    Ein Beitrag geteilt von Nina Hoffmann (@nina.hfm96) am

  8. Auf was in der Zukunft (z.B. in den nächsten zwei Wochen) freust Du dich am meisten?
    Wieder mit richtigem Training anfangen! Ich habe jetzt fast 2 Monate rumgegammelt, naja zumindest nicht strukturiert trainiert und seit dieser Woche gehts wieder los! Dann bin ich heiß auf fast jede Einheit, zu sehen, wie sich der Körper wieder in Form begibt und man diesen Winter vielleicht wieder neue Dinge erlernt.
  9. Welche Weisheit fällt Dir zum Thema Downhillfahren ein
    Es gibt Tage, an denen fühlst du dich nicht gut, dann solltest du es lieber lassen…

    Foto © Leopold Hermann
  10. Welche Hobbies hast Du außer Radfahren?
    Sämtliche sportliche Aktivtäten, haha. Ich kann mich da eigentlich für fast alles begeistern. Ansonsten liebe ich es Dinge zu organisieren und zu planen und mich mit Sachen zu beschäftigen, die das Leben lebenswerter machen. ????

Wir wünschen Nina viel Erfolg bei den Word Championships 2020 in Leogang

 

 

Previous ArticleNext Article