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WORLD CUP DIARIES VALLNORD

 

Downhill-Rider und Cross-Country-Athleten haben am Wochenende Vallnord (AND) in die Mountainbike-Hochburg schlechthin verwandelt und die Zuschauer vor Ort und vor den Bildschirmen mit extrem spannenden Rennen verwöhnt. Zehntausende Fans an der Strecke sorgten für sensationelle Stimmung und die Rider zahlten es mit Spitzenleistungen zurück. Viele Top-Favoriten gaben sich keine Blöße und die Geschichtsbücher wurden gleich um mehrere Kapitel erweitert – hier sind die Highlights des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup von Vallnord, Andorra.

 

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Spektakulär. Spannend. Staubtrocken.
Sechs Rennen standen in Vallnord auf dem Programm. Den zahlreichen und stimmungsgewaltigen Zuschauern wurden von Frauen und Männern in Short-Track, Downhill und Cross Country Renn-Action der Extraklasse geboten – und das bei durchweg strahlendem Sonnenschein. Bestes Sommerwetter sorgte allerdings dafür, dass der Staub in Andorra den Athleten schwer zu schaffen machte. Doch trotz schwierigsten Bedingungen waren alle Wettkämpfe an Hochspannung kaum zu überbieten. Gewohnt spektakulär waren sie zudem. Tracey Hannah, Nina Hoffmann, Aaron Gwin, Dakotah Norton, Finn Iles, Reece Wilson, Matt Walker – die Liste der Rider, die allein beim Downhill stürzten ist lang und prominent. So lag es nicht nur an der Höhenluft auf rund 1900 Metern, dass die Athleten ans Limit gehen mussten. Herausfordernste Streckenprofile inmitten der Pyrenäen vervollständigten das rundum gelungene Weltcup-Wochenende.
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DHI: Atherton-Rekord bei Hoffmann-Show – Bruni hat im Herzschlag-Finale die Hosen an
Den ersten Downhill-Paukenschlag setzte Nina Hoffmann (GER) bereits beim Qualifying am Freitag. Der Shootingstar legte beim steilsten Rennen des Jahres die schnellste Zeit hin – und das in ihrer erst zweiten Weltcup-Saison und obwohl Rachel Atherton (GBR) kein erkennbarer, größerer Fehler unterlief. Die Deutsche ist also in der Weltspitze angekommen und hat ihren Teil dazu beigetragen, dass Worte wie „Spannung“ und „Dramatik“ gar keine Ausdrücke sind, für das, was sich auf der Downhill-Strecke abgespielt hat. Nach mehreren Stürzen im Qualifying eröffnete Leogang-Siegerin und Mitfavoritin Tracey Hannah (AUS) den Showdown. Kurz vorm Ziel rutschte die Australierin auf der staubbedeckten, rutschigen Strecke aus, übernahm aber dennoch die Führung. Rachel Atherton (GBR) ging als Drittletzte auf die 2,5 Kilometer lange Strecke, proftierte von Hannahs Missgeschickt und ging nach einer fehlerfreien Fahrt in Führung. Die Französin Marine Cabirou (FRA) setzte sich nach einer couragierten Fahrt zwischen die beiden Top-Favoritinnen Atherton und Hannah. Dann gingen alle Blicke gespannt nach oben zu Nina Hoffmann. Und die Deutsche zeigte einen Lauf, der an Verrücktheit kaum zu überbieten ist. Bis zur Rennhälfte war Hoffmann in Schlagdistanz zu Atherton, ein Sturz beendete jedoch ihre Siegchancen. Dennoch fuhr die Quali-Schnellste weiter. Klingt normal und gängig, aber nicht mit Hoffmann. Die Deutsche ist beim Sturz aus ihrem linken Schuh gerutscht. Der Schuh hing noch im Klickpedal. Hoffmann sprang im Socken zurück aufs Rad und weiter ging der wilde Ritt. Sie trotzte dem fehlenden Grip und präsentierte bei der Zieldurchfahrt das Kuriosum. Im Überschwang der Gefühle und unter ihrem eigenen Jubel über die verrückte Fahrt ging sie im Ziel erneut zu Boden. Selbst die Konkurrenz gratulierte zu ihrer irren Fahrt. Dabei ging fast unter, dass Atherton mit ihrem zweiten Saisonsieg ihren 74. Podestplatz einfuhr und damit zur alleinigen Rekordhalterin aufsteigt.

 

So sehenswert und mitreißend das Frauen-Rennen war, die Männer standen dem weiblichen Geschlecht in nichts nach. Die Franzosen zeigten einmal mehr, wo im Downhill-Sport der Hammer hängt. Lediglich Troy Brosnan (AUS) konnte bei der hochklassigen Downhill-Show von Loic Bruni, Loris Vergier und Amaury Pierron mithalten. Der Australier reihte sich hinter Tagessieger Bruni und dem zweitplatzierten Vergier ein und fuhr auch im vierten Saisonrennen zum vierten Mal in die Top 3. Den verrückten Schlag der Downhill-Profis unterstrichen Johannes von Klebesberg (ITA) und Danny Hart (GBR). Privatier von Klebesberg krönte sich zum schnellsten Jeans-Rider und Hart bewältigte die extrem steile und anspruchsvolle Strecke in Shorts. Quali-Sieger Bruni hatte bei seinem dritten Saisonsieg allerdings das letzte Wort und die Hosen an. In die Weltspitze vorgestoßen ist auch David Trummer (AUT). Der 25-jährige Österreicher wurde Fünfter im Qualifying und ließ mit Platz sieben im Rennen Top-Stars wie Greg Minnaar (RSA), Laurie Greenland (GBR) und Rémi Thirion (FRA) hinter sich. Sein bestes Karriereergebnis ist zugleich das beste Resultat eines Österreichers im Downhill-Weltcup.

 

XCC: Perfekte Taktik. Tolle Leistung. Wahnsinns Finish.
Ein Antritt der seines gleichen sucht. Nur wenige Meter ging es kurz vor dem Ziel die Brücke hinauf. Jolanda Neff (SUI) lag kurz vor Schluss noch auf Rang drei. Aber beim finalen Anstieg ließ sie die Weltcup-Führenden und dreimalige Saison-Siegerin Kate Courtney (USA) und die bis dato Führenden Allesandra Keller (SUI) stehen. Nach sieben Podiumsplätzen – 3x Zweite, 3x Dritte, 1x Vierte – erzielte Neff ihren ersten Weltcupsieg im Short Track. Es war erst der zweite Schweizer Sieg im Short Track und der erste Doppelsieg. Keller und Courtney folgten auf den Plätzen zwei und drei.
Bei den Herren nutzte Henrique Avancini (BRA) die Gunst der Stunde. In Abwesenheit von Short Track-Dominator Mathieu van der Poel (NED) kontrollierte der Brasilianer das Feld von der Spitze und hatte auch beim Schlusssprint die meisten Körner übrig. Nino Schurter (SUI) wurde Zweiter und Maxime Marotte (FRA) Dritter.

 

XCO: Atemberaubende Aufholjagden und ein historischer Sieg
Mehrere gnadenlose Anstiege inklusive des längsten Weltcup-Anstiegs, „The Wall“, warteten bei den Cross Country-Rennen über die olympische Distanz auf die Fahrerinnen und Fahrer. Die Herausforderung auf knapp 2000 Metern Höhe flößte den Athleten im Vorfeld gehörigen Respekt ein. Jolanda Neff, die einstige Schweizer Seriensiegerin, ging ihr Rennen deswegen defensiv an. Wohl zu zurückhaltend. Bereits 47 Sekunden häufte sie in der ersten Runde an Rückstand an. Der sorgte allerdings dafür, dass die amtierende Gesamtweltcupsiegerin eine bemerkenswerte wie fesselnde Aufholjagd startete bzw. starten musste. Sie pflügte durchs Feld, kämpfte sich an nahezu 30 der vor ihr liegenden Rivalinnen vorbei und schloss in der fünften und vorletzten Runde zur Führenden Anne Terpstra (NED) auf. Das Duell um den Tagessieg spitzte sich zu. Die finale Attacke der Schweizerin verpuffte allerdings. Die 26-Jährige musste ihrer Aufholjagd Tribut zollen. Terpstra konterte ihrerseits kurz darauf und konnte sich entscheidend absetzen. Mit ihrem Sieg trug sich die 28-Jährige in die Geschichtsbücher ein. Es war der erste Triumph einer Niederländerin im Rennen über die olympische Distanz.

 

Ein ähnliches Rennen bestritt auch Nino Schurter (SUI). Der amtierende Weltmeister und Gesamtweltcupsieger fiel nach einem kleinen Sturz zu Rennbeginn zurück und musste sich ebenfalls nach vorne kämpfen. Am Ende entschied der Schweizer einen packenden Dreikampf gegen Albstadt-Sieger und Landsmann Mathias Flückiger und Short-Track-Triumphator Henrique Avancini für sich. Die Entscheidung fiel dabei erst kurz vor der Ziellinie als Schurter seine ganze Erfahrung ausspielte und sich im Rasenstück clever an Flückiger vorbei schob. Schurter erzielte seinen ersten Saisonsieg und verkürzte mit jetzt 31 Weltcupsiegen den Rückstand auf Rekordsieger Julien Absalon (FRA) auf zwei Erfolge.

 

Gesamtweltcups: Neue Spitzenreiter und schrumpfende Abstände
Schnellster im Qualifying und Sieg im Rennen – mit seinem perfekten Wochenende übernimmt Loic Bruni mit 765 Punkten die Führung im Downhill-Weltcup. 65 Punkte beträgt sein Vorsprung auf Troy Brosnan (700 Punkte) und schon 160 Punkte auf Amaury Pierron (605 Punkte). Mit dem Selbstvertrauen drei der vier Saisonrennen gewonnen zu haben, ist Bruni auf Kurs zum ersten Triumph im Gesamtweltcup.
Bei den Frauen spitzt sich der Kampf um den Weltcupsieg ebenfalls zu und verspricht Spannung bis zum letzten Rennen. Rachel Atherton (730 Punkte) verkürzt den Rückstand auf Spitzenreiterin Tracey Hannah (790 Punkte) auf 60 Punkte.

 

Im Cross Country ist das Bild ziemlich identisch. Jolanda Neff (815 Punkte) hat in Vallnord 135 Punkte auf Kate Courtney (890 Punkte) gut gemacht. Auch hier scheint eine Entscheidung erst in Snowshoe beim finalen Saison-Event zu fallen.
Bei den Herren hat sich erstmal in dieser Saison Nino Schurter (835 Punkte) in Führung gesetzt. Der amtierende Gesamtweltcupsieger verdrängt Mathieu van der Poel (700 Punkte), der in Vallnord pausiert hat. Neuer Zweiter ist Mathias Flückiger (755 Punkte). Nachdem sich van der Poel für die nächsten Rennen wieder angekündigt hat, scheint sich auch hier ein extrem spannender Kampf um den Sieg im Gesamtweltcup zu entwickeln.

 

Die Replays und alle Highlights des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup aus Vallnord gibt es on-demand, jederzeit und überall verfügbar auf redbull.tv. Weitere aktuelle Informationen und noch mehr actionreiche Unterhaltung rund um das Thema Mountainbike finden sich auf dem Red Bull Bike Channel auf redbull.tv/bike.

 

Photos by © redbullcontentpool

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