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TEST: Pivot – „Firebird XT/ XTR 1x”

Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #036 [März & April 2017]

In mattem schwarz, mit innenverlegten Zügen wirkt der Bolide edel und schlicht zu gleich. Auf den zweiten Blick fallen nicht nur einige Detaillösungen auf, sondern auch, dass es sich hier um ein wildes Gerät handelt.

Die Ein- und Ausgänge für die innenverlegten Züge sind passgenau an den Rahmen geschraubt, am Unterrohr befindet sich eine kleine Klappe, um die „DI2“ zu verstauen und an allen wichtigen Stellen ist der Rahmen durch Gummi-Pads geschützt. Lediglich die Dämpferanlenkung steht unter Matsch- und Steinbeschuss durch das Hinterrad. Im Testzeitraum – der immerhin im Winter lag – hatten wir aber keine Probleme damit. Es scheint, als wollte Pivot mit allen Mitteln noch einen Flaschenhalter unterbringen. Das ist gelungen, doch der Platz nahe dem Tretlager ist in jeglicher Hinsicht fragwürdig. Die neue Waffe aus Arizona schließt die Lücke zwischen dem „Mach 6“-Enduro mit 155 Millimetern Federweg und dem „Phoenix DH“ mit 204 Millimetern am Heck. Pivot hat dem „Firebird“ satte 170 Millimeter im „DW-Link“-Hinterbau verpasst. Der Radstand ist riesig, 1228,6 Millimeter beim „L“-Rahmen, dazu ein 65 Grad flacher Lenkwinkel – das verspricht beste Downhill-Qualitäten.

In der Front steckt die mächtige Fox „36“ mit ebenfalls 170 Millimetern Federweg, im Hinterbau arbeitet der dicke „Float X2“-Dämpfer, der sich per Hebelchen ruhig stellen lässt. Die neue Teleskop-Sattelstütze von Fox und eine edle „XTR“ 1×11-Schaltung mit großer Abstufung wahren den Enduro-Charakter. Der 800er Carbon-Lenker gibt massig Kontrolle über das Geschoss, die 180er Scheiben der „XT“-Bremsanlage hingegen schreien eher nach flowigen Trails als nach langen steilen Downhill-Pisten. Das Bike passt in keine Schublade. Der Laufradsatz von DT-Swiss mit der „Minion“-Tubeless Bereifung macht in allen Bereichen eine gute Figur.

Wer hätte gedacht, dass dieser – sagen wir mal „Freerider“- nur 13,65 Kilo auf die Waage bringt und sich ohne Wippen und große Anstrengung den Berg hinauf strampeln lässt? Auf der Abfahrt gibt’s nur ausstattungsbedingte Limitierungen, sonst einfach laufen lassen. Das schluckfreudige „Firebird“ liebt es schnell und verblockt, dennoch besitzt es die nötige Wendigkeit, um auch durch enge Kurven zu zirkeln. Das Pivot ist voll Bikepark-tauglich und schreckt vor keinem Sprung und Drop zurück. Für das 13,65 Kilo leichte Bike aus dem Test mit „XT/ XTR 1x“-Ausstattung werden 6.899 Euro fällig.

Fazit: Das „Firebird“ lädt ein zu Downhills, Uphills, Bikepark-Besuchen, Hometrails, Endurotouren, dicken Sprüngen und hohen Drops – ein Gravity-Allrounder im besten Wortsinn. Der Carbon-Rahmen ist schön gearbeitet und punktet mit einigen eleganten Detaillösungen.

Pro:

  • laufruhig
  • vielseitig
  • Downhill-Performance

Contra:

  • kleine Scheiben beschränken den Einsatzbereich etwas

 

Unverbindliche Preisempfehlung: 6.899,- € (XT/ XTR 1x spec) | Größen: S, M, L, XL | Gewicht: 13,65 kg | www.pivotcycles.com

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