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TEST & Video: Haibike „Nduro 9.0“ E-Bike mit 180 Millimeter Federweg

Stolze 180 mm Federweg bietet das „Nduro 9.0“ mit E-Antrieb aus dem Hause Haibike und hat so genügend Reserven für den Gravity MTB Einsatz.

E-Bikes sind seit den letzten Jahren auf dem Vormarsch und haben sich mittlerweile in allen Sparten etabliert. Mit dem „NDuro 9.0“ bietet Haibike auch ein Modell, dass für abfahrts- und sprungorientierte Biker interessant sein könnte.
Neben dem hohen Federweg sind daher auch die Komponenten entsprechend auf den Einsatzbereich ausgelegt.

Als Federelement kommt an der Front eine Rock Shox „Yari RC“ Gabel mit „Boost“ Steckachse zum Einsatz. Am Heck wurde ein „Super Deluce RC3“ Dämpfer verbaut. Beide Federlemente lassen sich bequem mit Gabelpumpe auf das Gewicht und die Bedürfnisse des Fahrers abstimmen.

Das knapp unter 23 Kilo schwere Bike lässt sich gut durch die kraftvollen Magura „MT5“ Bremsen kontrollieren. Vorne und hinten sind 203 mm Bremsscheiben verbaut.

Die Magura „MT5“ Bremsen packen kraftvoll zu.

Das Shimano „Deore XT“ Schaltwerk lässt geschmeidig die Gänge wechseln, allerdings ist unserer Meinung nach, ein zu langer Schaltkäfig für den Gravity Bereich verbaut. Durch den langen Käfig besteht die erhöhte Gefahr, dass sich das Schaltwerk an Steinen oder Wurzeln verbiegen oder abreißen könnte. Wir empfehlen die kürzere Version des Schaltwerkes zu verbauen.

Als Variosattelstütze wurde eine „AllMtn“ von XLC verbaut, allerdings ist der Hub leider gering. Möchte man den Sattel in der passenden Höhe für effizientes Bergauffahren, reicht es bei steilen Abfahrten leider als großer Fahrer nicht, die Variosattelstütze per Remote vom Lenker aus abzusenken. Man muss per Schnellspanner die gesamte Sattelstütze herabsenken. Das kostet Flow und liegt nicht im Sinne einer Variosattelstütze.

Die breiten „Magic Mary“ Reifen von Schwalbe bieten Beginnern bei moderaten Geschwindigkeiten ein sicheres Fahrgefühl durch gute Traktion. Für Fortgeschrittene Fahrer sind die extrabreiten Reifen bei hohen Geschwindigkeiten zu schwammig.

Der Akku sitzt auf dem Unterrohr.
Der Yamaha Motor mit 500 Wh.

Das Herzstück des „Nduro 9.0“ ist der Motor und Akku von Yamaha. Der „PW-X System Motor“ der Japaner hat einen 500 Wh Lithium Ionen Akku und bietet damit ordentlich Vortrieb – auch wenn es richtig steil bergauf geht. Die Intensität lässt sich bequem über zwei Buttons auf der linken Lenkerseite per Daumen steuern. Selbstverständlich stoppt die Unterstützung des Motors aus gesetzlichen Gründen ab 25km/h wie bei jedem anderen E-Bike.

Mit dem linken Daumen kann man bequem die Intensität des Motors steuern.
Der Motor ist neben dem Vorbau positioniert.

Geschwindigkeit, Akkulaufzeit, Modi und weitere Infos lassen sich bequem während der Fahrt auf dem Bordcomputer ablesen. Dieser befindet sich unmittelbar neben dem Vorbau auf gleicher Ebene.
Diese Positionierung hat den Vorteil, dass der Computer nicht absteht und ist so bei einem Sturz besser geschützt, als wenn er auf dem Lenker sitzen würde.

Interessant ist das verbaute eConnect-System. Dieses lässt das Smartphone mit dem Bike verbinden und übermittelt hilfreiche Daten wie GPS.
So können zum Beispiel Touren gespeichert und mit anderen geteilt werden. Gut, dies kann man heutzutage auch rein mit Smartphone dank „Strava“ und Co, aber das eConnect-System kann noch mehr.
So kann das Bike im Falle eines Diebstahles geortet werden. Sogar der Hinweis auf dem Smartphone während eines Diebstahls ist dank Erschütterungssensor möglich.
Wenn das Bike eine ungewöhnliche Erschütterung wahrnimmt, zum Beispiel bei einem Sturz, wird eine Nachricht an das Smartphone des Fahrers gesendet. Reagiert dieser in einem bestimmten Zeitfenster nicht auf die Meldung, wird automatisch ein Notruf inklusive Standort an eine zuvor festgelegte Nummer gesendet.

Durch die Geometrie des Rahmens sitzt man aufrecht im Sattel. Verglichen mit anderen Gravity Bikes fällt das Oberrohr eher kurz aus, was bei höheren Abfahrtsgeschwindigkeiten gewöhnungsbedürftig ist.
Zwar bietet das Bike durch Komponenten und Federweg die Grundlage für Downhill und Sprung-Einlagen, allerdings richtet sich das potente Bike eher an Tourenfahrer, die zwar Reserven möchten, aber nicht den Hauptfokus auf krasse Downhill Abfahrten während der Tour legen. Das „Nduro 9.0“ ist somit vorallem etwas für komfortbewusste Mountainbiker statt für Vollblut-Freerider.

Preis: 5.699 € | Gewicht: 22,3 kg | www.haibike.de

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