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TEST: Trek – „Session 9.9“

Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #034 [ September & Oktober 2016]

Auf den ersten Blick sieht das „Session“ aus wie immer, was ja nichts Schlechtes bedeutet. Auch wenn es eine subjektive Beurteilung ist: Uns hat der Rahmen optisch sehr gut gefallen. Der Vollcarbon-Rahmen ist schön geschwungen und sauber im Ferrari-Rot lackiert. Damit der aal-glatte Rahmen lange so schön bleibt, wurden an den wichtigen Stellen Rahmenprotektoren angebracht – wie schon bei den „Session“-Modellen zuvor. Auch die integrierten Gabelanschläge mit Eingang für die innenverlegten Züge sind ein tolles Detail. Des Weiteren lässt Trek die Möglichkeit, die Zügen außen am Rahmen entlang zu verlegen. Um aber nicht zu sehr in das cleane Erscheinungsbild einzugreifen, sind die äußeren Aufnahmen lediglich kleine Schlitze im Rahmen, durch die ein Kabelbinder gefädelt wird. Die Kettenstreben sind am aktuellen „Session“ jetzt auch aus Carbon und der Rahmen wird nochmal um circa 100 Gramm leichter. Über den „Mino Link“ wird der Lenkwinkel und die Tretlagerhöhe abgeflacht – das funktioniert simpel über eine Gewindemutter.

// Bei Trek schon längst Standard: Integrierter Gabelanschlag mit Eingang für die Zuginnenverlegung

Trek setzt auf den neuen Fox „DH X2“-Dämpfer – leider ist von Haus aus die Feder viel zu weich. Bei unserem Testrad in „L“ war eine 450er Feder verbaut, selbst für Fahrer unter 70 Kilo sollte die Feder zu weich sein. Ebenfalls etwas unterproportioniert ist der Bontrager Carbon-Lenker,  der mit leider nur 750 Millimeter für einen Downhill-Lenker sehr schmal ausfällt. Das kostet Kontrolle über das Bike. Genug gemeckert. Die „Saint“-Ausstattung besticht durch die kräftige Bremsanlage, die soliden Kurbeln und die knackige 10-fach Schaltung. Der Fox-Dämpfer funktioniert im Übrigen tadellos im „Session“-Hinterbau. Die Fox „40 Float“ ist eine absolute Spitzengabel. Der beliebte DT Swiss Laufradsatz schlägt sich gut, wie erwartet. Die restlichen Anbauteile kommen von der Hausmarke Bontrager.

// So soll es sein: Unterrohrprotektor für den edlen Carbon-Rahmen

Der mit 15,65 Kilo äußerst leichte Worldcup-Bolide bietet in Sachen Ausstattung sogar noch Potential leichter zu werden. Das ist aber nicht unbedingt nötig, denn das „Session“ manövriert sich mit einer herrlichen Leichtigkeit über die Trails, spritzig und agil bei Kurvenfahrten und lebendig bei Sprungeinlagen. Im „Full Floater“-Hinterbausystem liegt der Dämpfer zwischen zwei beweglichen Aufnahmen, dadurch fühlt sich das Bike nach mehr Federweg an. Insgesamt ist das „Session“ aber eher sportlich-straff als ein Downhill-Sofa, aber deshalb lässt sich das Bike auch sehr gut im Bikepark fahren und lädt zu Spielereien und Sprüngen ein. Leider ist das High-End-Gerät aus Voll-Carbon mit knapp 10.000 arg teuer, sogar das Rahmenkit mit Fox-Dämpfer kostet schon 6000 Euro.

// Der bewährte Session Hinterbau ist nun komplett aus Carbon gefertigt

Fazit: Das „Session“ ist nach wie vor ein sehr gelungener Downhiller, der uns optisch auch voll zusagt. Diese superleichte Rennmaschine hat keine wirklichen Schwächen, wenn man die Lenkerbreite bei Seite lässt. Leider ist das Bike sehr teuer und wird deshalb für viele nur ein Traum bleiben.

// Carbonlenker schön und gut, nur bitte am Downhiller breiter als 750 Millimeter

Pro: Gewicht, Hinterbausystem, Optik, Details

Contra: Lenkerbreite, sehr teuer, Federhärte

Unverbindliche Preisempfehlung: 9.999,- € | Größen: S, M, L, XL | Gewicht: 15,65 kg | www.trekbikes.com

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