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TEST: Schattenspiel – Fünf Nasenfahrräder im Test

Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #031 [ März & April 2016]

Radbrillen gehören zur Grundausstattung eines jeden Bikers. Sie schützen das Auge vor Verletzungen und UV-Strahlen. Besonders für uns Mountainbiker ist die Bikebrille unerlässlich: Staub, Dreck, Steine, Matsch, Äste, Insekten und Zugluft müssen vom Auge ferngehalten werden. Deshalb sollte beim Kauf auch unbedingt darauf geachtet werden, dass die Scheiben aus bruchfestem Polycarbonat sind. Alle von uns getesteten Brillen haben stark gewölbte Gläser, damit Regentropfen und Dreck besser abperlen können und aus dem Sichtfeld verschwinden. Außerdem kamen alle Brillen in einer stabilen Aufbewahrungsbox – unerlässlich wollt ihr die Brille einmal sicher verstauen. Wichtig ist, dass die Brille optimal sitzt und nicht während der Fahrt verrutscht. Hier bieten einige Modelle die Möglichkeit die Brillen anzupassen oder sogar aus verschiedene Rahmengrößen zu wählen. Dass an einer Sportbrille die Bügel und der Nasensteg gummiert sein müssen versteht sich von selbst. Am besten ihr probiert die Brille vor dem Kauf mit eurem Helm an, denn bei der Passform spielt nicht nur die Gesichtsform eine große Rolle, sondern auch der Sitz eures Helmes. Es bringt nichts, wenn die Brille optimal sitzt, aber der Helm mit den Brillenbügeln kollidiert. Wer etwas mehr Geld ausgibt sollte darauf achten, dass die Gläser austauschbar sind, um die Brille überall zu nutzen. Viele Hersteller bieten auch selbst-tönende Gläser an – da ist der Scheibenwechsel überflüssig.

 

 

Adidas Sport Eyewear – „Evil Eye Evo Pro“

Die „Evil Eye Evo Pro“ bietet ein riesiges Sichtfeld und optimalen Schutz, da sie perfekt mit dem Gesicht abschließt. Dadurch zieht kein Wind in die Augen – auch nicht bei hohen Geschwindigkeiten. Die Brille ist in zwei Größen erhältlich. Zusätzlich lassen sich die Brillenbügel in drei Positionen in der Höhe anpassen und der Nasensteg in vier Positionen einstellen, damit ein perfekter Sitz gewährleistet ist. So merkt man die Brille auch auf einer längeren Tour nicht und kommt ohne Druckstellen davon. Der „Sweat Bar“ sorgt dafür, dass kein Schweiß von der Stirn in die Augen läuft. Damit die „Evil Eye Evo Pro“ nicht beschlägt, ist sie mit einem ausgeklügelten „Climacool Ventilation System“ ausgestattet. Durch die stark gekrümmten Gläser und die hydrophobe Beschichtung perlen Wasser und Schmutz von der Brille ab und verschwinden aus dem Sichtfeld. Neben den bekannten 17 verschiedenen Filtern bringt Adidas Sport Eyewear nun auch einen Variofilter auf den Markt. Dieses Glas sorgt stets für den optimalen Durchblick – vor allem bei den ständig wechselnden Lichtverhältnissen im Wald. Mit dem Vario-Filter erspart man sich den Glaswechsel – auch wenn dies bei der „Evil Eye“ besonders einfach funktioniert. Die Tönung wechselt innerhalb von 20 Sekunden von kristallklar zu einen nicht sehr dunklen grau – ideal für den Wald.

Fazit: Die „Evil Eye Evo Pro“ ist eine absolute high-end Brille. Sehr Durchdacht und mit vielen sinnvollen Features ausgestattet. Der Vario-Filter funktioniert einwandfrei und ist die perfekte Ergänzung im Adidas Sport Eyewear Sortiment.

Pro: Sichtfeld, Anpassungsmöglichkeiten, selbst-tönendes Glas, Tragekomfort

Contra: Preis

Unverbindliche Preisempfehlung: ab 219,- € (Basic Variante Evil Eye Evo Pro), 249,- (mit Vario-Filter) |Größen: S, L | Rahmenfarben PRO: black matt/ black, black matt/ grey, white shiny/ white, blue shiny/mint

Gläser: antifog spare lenses: LST active af, LST bright af, clear af

hydrophobic spare lenses: LST active silver H, LST bluelightfilter silver H, LST bright silver, LST polarized silver H, grey/ blue mirror H, grey/ green mirror H, grey/ red mirror H, grey/ yellow mirror H, clear H

spare lenses: LST active silver, LST active silver light, LST bluelightfilter silver, LST bright silver, LST contrast silver, LST polarized silver, clear, crystal silver gradient, grey, space lens

www.adidas.com/eyewear

 

 

Gloryfy  – „G12“

Gloryfy – unbreakable? Ja, wirklich! Bei Gloryfy sind alle Fassungen und Linsen aus hochflexiblem, unzerbrechlichem Material gefertigt. Dass bedeutet die Brille schützt optimal vor Verletzungen und geht selbst im Falle eines Sturzes oder unachtsamen „auf-die-Brille-Setzen“ nicht zu Bruch. Die Flexibilität funktioniert auch bei Minusgraden und dank Memory Effekt geht die Brille immer wieder in die Ausgangsform zurück. Dieses Zaubermaterial hat sich der österreichische Hersteller natürlich patentieren lassen. Die Brillen sind sogar Made in Austria. Die Brille holt ihren Halt aus der Flexibilität – im Ausgangszustand stark gekrümmt, muss man die Brille leicht aufbiegen werden um auf die Nase zu setzen. Gummierungen besitzt die „G12“ keine –  hält aber auch so ganz gut und passt sich auch an, obwohl man die Bügel nicht verstellen kann. Lediglich am Nasensteg hätten wir uns über eine Gummierung gefreut, schließlich ist der Nasensteg nicht anpassbar. Unser Testmodell „G12 twice lime“ ist mit einem „Transformer“-Glas bestückt. Diese selbsttönende Scheibe funktioniert prima bei allen Lichtverhältnissen. Selbst bei wechselndem Wetter sorgt die Antifog-Beschichtung stets für gute Sicht.

Fazit:  Die Gloryfy „G12“ beeindruckt durch ihre Flexibilität und dass sie tatsächlich nicht bricht – weder Rahmen noch Scheiben. Dadurch sitzt die leichte Brille gut, Gummierungen hätten wir uns trotzdem gewünscht, wenigstens am Nasensteg. Die „Transformer“-Glas Optik funktioniert einwandfrei und überzeugt.

Pro: Selbst-tönendes Glas, „unbreakable“

Contra: Keine Gummierungen, keine Einstellmöglichkeiten

Unverbindliche Preisempfehlung: 169,- € | Farben: indian summer, twice lime, moonshiner, twice shade of gray, twice redbrown, unbreakable summer, black, black pol | Gläser: Stratos anthracite f4, Tripol anthracite f3, Balance brown f2, Fogless orange f1, Balance brown gold f2, Stratos anthracite silver f3, Stratos anthracite f3, clear, Energizer redbrown f2, Transformer anthracite f1-f3

www.gloryfy.com

 

 

 

Oakley – „Jawbreaker“

Unser Testmodell, die Version mit „Prizm Trail“-Filter, wurde speziell auf die Anforderungen von Mountainbikern angepasst. Die verspiegelten „Prizm Trail“ Gläser erhöhen den Kontrast und filtern das Licht. Dadurch eignet sich die Brille besonders im Wald bei ständig wechselnden Lichtverhältnissen. Hier spielt das Glas sein Können aus: Nicht nur die Kontraste sind verstärkt, die gesamte Umgebung erscheint farbintensiv und erhellt. Die Version für Rennradfahrer, „Prizm Road“, hat eine deutlich dunklere Tönung. Das extrem große Sichtfeld schmiegt sich gut dem Gesicht an – keine Zugluft gelangt in die Augen. Damit die Brille nicht beschlägt, ist sie mit sechs Belüftungsschlitzen versehen. Eine Größenauswahl  gibt es nicht, aber die Bügellänge ist in drei Stufen einstellbar und ein zweiter, schmaler Nasensteg gehört zum Lieferumfang. Nasensteg und Bügel sind gummiert und sichern den optimalen Sitz der federleichten Brille. Das Glas lässt sich im Handumdrehen wechseln – ist mit dem „Prizm Trail“ beim Mountainbiken aber nicht nötig. Dazu kommt der gesalzene Preis für das Ersatzglas: 160,- Euro.

Fazit: Die Oakley „Jawbreaker Prizm Trail“ ist optimal auf Mountainbiker zugeschnitten. Das Glas bietet ein riesiges Sichtfeld, guten Schutz und erhöht die Kontraste auf den Trails. Die Einstellmöglichkeiten gewähren einen hervorragenden Sitz der äußerst leichten Brille.

Pro: Sichtfeld, Anpassungsmöglichkeiten, kontraststarke Glas, Tragekomfort

Contra: Preis

Unverbindliche Preisempfehlung: 209,- €  (Prizm Trail) | Größe: 131 mm Glasbreite, 53 mm Linsenhöhe, 121 mm Bügellänge | Rahmenfarben: Matte Gray Smoke, Polished Black, Blank Ink, Atomic Orange, Sky Blue, Polished White, Uranium, Polished Navi | Gläser: Black Iridium, Saphire Iridium, Jade Iridium, Clear, Gray Polarized, Black Iridium Polarized, Oo Red Iridium Polarized, Fire Iridium Polarized, Prizm Baseball, Prizm Baseball Infield, Prizm Daily Polarized, Prizm Deep Water Polarized, Prizm Golf, Prizm Road, Prizm Shallow Water Polarized, Prizm Trail

www.oakley.com

 

 

POC – „DO Flow“

Die „DO Flow“ von POC ist angenehm unauffällig für eine Radsport-Brille – das gefällt uns. So kann die POC-typisch schlichte Brille auch gerne in der Stadt auf dem Weg zur Eisdiele auf der Nase behalten werden. Auf den zweiten Blick offenbart sich die technische Finesse der Brille. Die sportlich geformten Bügel mit innenliegender Gummierung sorgen für den richtigen Halt. Die Einheitsgröße lässt sich lediglich am Nasensteg dem Gesicht anpassen. Uns taugt die Größe perfekt, auch die flachen Bügel waren bei keinem Helm im Weg. Die Rahmenform ist gesichtsnah geschnitten und verhindert Zugluft auf die Augen. Zur Belüftung ist pro Glas nur ein Schlitz, was bei uns ausreichte, da im unteren Bereich zur Wange hin ein großzügiger Spalt blieb. Dennoch nah genug am Gesicht, um ein großes Sichtfeld ohne Einschränkungen zu bieten. Die Brillengläser sind mit einer Beschichtung ausgestattet, um Wasser und Dreck abperlen zu lassen und ein schnelles beschlagen der Scheiben zu verhindern. Die „Brown Lens“ an unserem Testmodel eignet sich am besten für sonnige Ausfahrten. Dank der Kontrast erhöhenden Gläsern lässt sich der Waldboden gut erkennen – solange der Wald nicht zu finster wird.

Fazit: Die POC „DO Flow“ ist eine sehr schicke und schlichte Rad-Brille. Das „Brown“-Glas erhöht die Kontraste im Wald – ist jedoch für sonnige Ausfahrten ausgelegt. Die Brille sitzt sehr gut und kann über den Nasensteg noch etwas angepasst werden.

Pro: Schlicht, Optik, bequem

Contra: Nichts

Unverbindliche Preisempfehlung: 170,-  € |Farben: Beryl Green/ Hydrogen White, Bohrium Red, Hydrogen White, Lead Blue, Uranium Black | Gläser: Brown, Light Pink

www.pocsports.com

 

 

UVEX – „sportstyle 710 vm“

Die „sportstyle 710 vm“ schmiegte sich beim ersten Aufsetzen perfekt an unsere Gesichter an. Wem die Brille nicht passt, kann den Nasensteg und die Brillenbügel stufenlos biegen und optimal an seine Gesichtsform anpassen. Beide Teile sind großflächig gummiert und gewähren den perfekten Sitz der Brille unter allen Bedingungen. Das Sichtfeld ist durch den gesichtsnahen Schnitt sehr groß und schränkt nicht ein. Um einem lästigen Beschlagen der Brillengläser aus dem Weg zu gehen, hat UVEX der High-End-Brille riesige Belüftungsschlitze seitlich im Glas verpasst – Zugluft auf die Augen bleibt uns trotzdem erspart. Von außen dank verspiegelter Scheibe kaum zu erkennen: Die Gläser tönen sich selbst. Sieht von außen immer gut aus und von innen wird es innerhalb von 25 Sekunden von Glasklar zu einem nicht zu dunklen Grauton. Das „Variomatic“-Glas bietet in allen Situationen die optimale Sicht auf den Trail. Durch die stark gewölbten und beschichteten Scheiben können Schmutz und Regen abperlen und verschwinden schnell aus dem Sichtfeld. An der „sportstyle 710 vm“ gibt’s nichts auszusetzen – und das für 139,95 Euro.

Fazit: Die UVEX „sportstyle 710 vm“ ist eine ausgeklügelte high-end Rad-Brille mit tollen Funktionen. Die Gläser konnten bei allen Bedingungen überzeugen. Ebenso der bequeme und sichere Sitz, sowie die zusätzlichen Anpassungsmöglichkeiten. Der Preis stimmt auch.

Pro: Preis, selbst-tönendes Glas, bequem, Anpassungsmöglichkeiten

Contra: Nichts

Unverbindliche Preisempfehlung: 139,95 € |Farben: Red/ White, Black/ Matt White, White/ Black | Gläser: Variomatic

www.uvex.sports.de

 

 

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