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Firmenstory: Bos Suspension – Die Suche nach Perfektion (Teil 2)

Das richtige Setup am Downhill Bike ist enorm wichtig. Besonders für ein World Cup Downhill Team. In unserem zweiten Teil der BOS Suspension Story hat das Solid-Reverse Factory Racing Team den Experten in Frankreich besucht, um das perfekte Setup zu finden.

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Downhill Racing ist auf viele Arten eine Jagt nach Perfektion: Die beste Linie zu schaffen, um den perfekten Run hinzulegen. Die Kombination aus einer Vielzahl von Variablen in Harmonie zur richtigen Zeit, kreiert eine rennen-gewinnende Leistung.

Einer dieser Parameter ist unser Equipment und die Einstellungen. Wir haben alle das Verlangen, das bestmögliche Setup an unserem geliebten Bike zu fahren. Aber was macht ein perfektes Setup aus? Gibt es eine generelle Regel, die bei jedem Fahrer angewendet werden kann, oder ist es für jeden unterschiedlich und jeder hat seine eigenen Bedürfnisse?

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Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Das ist auch der Grund, warum das Solid-Reverse Factory Racing Team den legendären Olivier Bossard, Gründer von BOS Suspension besucht hat. Man munkelt er sei der weltweit qualifizierteste Mann, um solche Fragen zu beantworten. Er hat sich nicht nur ein Name als Federungsspezialist für Nico Voulliouz im Downhill Worldcup gemacht, sondern sich auch einen gewaltigen Ruf in der Rally Szene in den letzten zwei Jahrzehnten verdient. Man kann mit Sicherheit sagen, dass Olivier Bossard niemals den einfachsten Weg gewählt hat, wenn es darum ging das am besten funktionierende Dämpfungssystem zu entwickeln.

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//Das Team kommt bei BOS Suspension in Toulouse an und bekommt eine Firmenführung, um mehr über die Technologie zu lernen, die in ihren Bikes verwendet wird. Arthur Quet, der Ingenieur von BOS, zeigt einige beeindruckende Dämpfer, um die Entwicklungen der letzten Jahre zu erklären.

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//Jede Dämpfungseinheit wird von einem Spezialisten in Toulouse zusammengebaut und wird geprüft bevor zum Verpacken und Versenden geht. Das ist eine wichtige Prozedur für BOS, da immer großen Wert auf höchstmögliche Qualität gelegt wird.

Olivier Bossard hat ein großes Verständnis von Federungs-Charakteristik und wie man die Bedürfnisse der schnellsten Fahrer auf diesem Planeten verwandelt und in ein funktionierendes Fahrwerk bekommt. Er hat in den letzten zwanzig Jahren mehrere Kinematik entwickelt, die World Cups gewonnen haben. Der Chefingenieur von Solid Bikes war erfreut die neusten Federungsentwürfe Angesicht zu Angesicht mit dem Mastermind von BOS zu diskutieren.

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//Arthur spricht mit dem Team über ihre Bedürfnisse und ein paar Projekte in der Zukunft.

 

Ein paar Fragen an Matthias Reichmann, Chefingenieur von Solid Bikes und Downhill-Racer seit über zwanzig Jahren.

Olivier Bossard entwickelt seit Jahren Bikes und Federungen für die schnellsten Fahrer der Welt. Wie wichtig ist eine Firma wie BOS für die Entwicklung von euren eigenen Bikes?

„An erster Stelle ist es in meinen Augen sehr wichtig, die passenden Komponenten am Bike zu haben. Das bedeutet, dass der Dämpfer zur Verhältniskurve des Rahmens passt, um die beste Federung zur Verfügung zu stellen. Wir fühlen uns geehrt mit BOS zusammen zu arbeiten, als unserem Suspension Partner und Olivier, der sein Wissen mit uns teilt. Jedes Mal, wenn wir die Chance haben, uns zu unterhalten, diskutieren wir über Möglichkeiten in der Zukunft – Das ist ein guter Ansatz für eine gesunde Zusammenarbeit. Er hat so ein großes Verständnis, was nötig ist, um auf dem höchsten Level mitzuhalten – nicht nur beim Biken, auch Motorcross, Rally und viele andere Sportarten. Dadurch kann er uns ein gutes Feedback während jedem Entwicklungsschritt geben, wenn um Hilfe bitten.“

Solid Bikes hat jetzt im zweiten Jahr ein World Cup Team. Wie hat sich das erste Jahr ausgezahlt, in Bezug auf die Produktverfeinerungen?

„Wir haben mit unserem Team alle Sorten von Produkten während des ganzen Jahres getestet – das hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unser Strike bereits konkurrenzfähig auf dem höchsten Niveau ist. Das bedeutet nicht, dass wir uns jetzt auf die faule Haut legen und nicht versuchen noch mehr Performance herauszuquetschen. Auch Arthur hilft uns bei der Auswertung des Setups und wir machen unsere Hausaufgaben nach jedem Rennen, um uns kleine Modifikationenauszudenken. Da es der Zeitplan für diese Saison kein längeres Testcamp mit BOS zulässt, haben wir entschieden ein solches Testcamp zur Beginn der nächsten Saison zu machen. Die Teststrecke in San Romolo in Italien ist ein perfekter Ort zum Testen – mit jeder Menge Highspeed Sektionen, Steilstücken, Wurzeln und Steinen, die die Federung an jedem Bike in die Knie zwingt.“

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//Der Race Track in San Romolo war in den oberen Sektionen noch teilweise mit Schnee bedeckt.

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//SRF Mechaniker Jack und BOS Service-Techniker Didier haben eine Menge zu tun, während das Team auf der Strecke am Testen ist.

Was war dein Ziel, als du mit BOS getestet hast?

„Wir brauchten Auswertungen für die perfekte Einstellung für unsere Fahrer und um erneut zu überprüfen, ob die Modifikationen, die wir während der Nebensaison gemacht, ihren beabsichtigten Vorteil erbringen. Arthur übersetzt die persönlichen Präferenzen von jedem Fahrer in ein perfektes Setup. Wir haben auch intern einiges geändert, um die den Effekt für unsere Fahrer zu maximieren. Ein Ziel ist es die Traktionen und Kontrolle zu erhöhen und die Ermüdung während einem Run zu senken – das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Unser Team fährt einen Luftdämpfer mit speziellem Link an ihren Race-Bikes um die bestmögliche Federungsentwicklung zu bekommen. Wir standen oft mit BOS in Kontakt, während wir diesen Link entwickelten. So brauchten wir beides – ein persönliches Setup für die Teamfahrer und ein Standard für die Produktion für unsere Zukünftigen Bikes. Es ist großartig mit so einer Firma zusammen zu arbeiten, die so sehr Rennen gewinnen wollen wie wir, hier bei Solid Bikes. Ich kann mir keinen besseren Partner vorstellen, wenn es um die Federungsentwicklung geht, als Olivier Bossard und seine Mitarbeiter bei BOS. Wir sind sehr zufrieden unsere Passion und Philosophie mit ihnen zu teilen.“

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Fragen an Arthur Quet, BOS-Ingenieur:

BOS Federelemente sind bekannt für ihr geschmeidiges Ansprechverhalten und die definierte Kompression während dem gesamten Federweg. Spielt diese Charakteristik eine wichtige Rolle in eurer Philosophie?

„Für BOS ist es immer wichtig die bestehenden Systeme zu verbessern und die beste Performance zu erreichen. Das ist das einzige, was dir hilft Rennen zu gewinnen. Natürlich fühlt sich unsere Federung ein wenig steifer an, als jene die von den meisten Bikern gefahren wird. Einfach weil unsere Federung entwickelt wurde, um sich mit den besten zu messen und Rennen zu gewinnen. Aber wir wissen auch, dass nicht jeder Fahrer gewilligt ist, sein Setup wie das eines Pro-Fahrers einzustellen. Das ist der Grund, warum unsere Federung einen sehr großen Einstellbereich hat – um den Bedürfnissen eines jeden Fahrers gerecht zu werden.“

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Haben eure Worldcup Fahrer andere Shim-Stacks in ihren Dämpfern, oder kann der Endverbraucher sein Fahrwerk wie das des Profis einstellen?

„Einige Fahrer des UCI-Teams (nicht alle) haben einen modifizierten Shim-Stack, passend zu ihrem Fahrstil und der Geschwindigkeit. Also die Standard-Federung die wir für den Endkunden anbieten können ziemlich ähnlich abgestimmt sein.“

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Kannst du ein paar Empfehlungen für unsere Leser ausspreche, wie sie ihre korrekten Einstellungen finden können?

"Das ist eine schwierige Frage und braucht einiges an Wissen und Routine, um alles richtig zu machen. Aber eine einfach Regel ist: Verstelle nie mehr als einen Parameter pro Abfahrt, schreibe die Einstellungen auf und beginne mit dem korrekten Negativfederweg für deinen Fahrstil. Stelle dann eine gute durchschnittliche Zugstufe ein und konzentriere dich auf die Druckstufen-Dämpfung. Fahrwerksabstimmung braucht Zeit, also stelle die Federung in kleinen Schritten ein und geh nicht gleich vom einen Extreme ins andere – so wirst du nie die richtige Einstellung finden. Du kannst die Einstellungs-Empfehlung oder den Setup-Guide von deinem Federungshersteller als Startpunkt nutzen. Bedenke, dass die Federung primär die Bedürfnisse des Fahrers treffen sollten und das ein Strecken spezifisches Setup im Rahmen von Plus-Minus zwei Klicks liegen sollte. Das ist, was die meisten Fahrer falsch machen – sie glauben, dass jede Strecke eine andere Einstellung benötigt, aber hindert dich daran dein Potential zu übertreffen."

 

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Der Solid-Reverse Factory Fahrer Harry Molloy war einer der ersten Fahrer im Team, der verschiedene Dämpferöle, Shim-Stacks und anderes Prototypen-Material testete. Seine Fähigkeit, die Rückmeldung des Bikes und seine Bedürfnisse richtig an die Ingenieure mitzuteilen, ist für BOS und Solid sehr von Vorteil für die Endergebnisse. Sein Fahrwerk ist etwas steifer, im Vergleich zu dem der anderen Fahrer im Team.

Auf der anderen Seite bevorzugt Joshua Barth ein weicheres Heck für mehr Traktion und Beachtung kleiner Unebenheiten, aber er liebt eine harte Gabel, um hoch im Federweg zu stehen. Das passt besser zu seinem Fahrstil und gibt ihm die Kontrolle die er sucht. Federungseinstellung ist definitiv ein persönliches Ding und variiert von Fahrer zu Fahrer.

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„Die Arbeit mit BOS in San Romolo zahlt sich aus. Das Bike geht ohne Anstregung über ruppigen Untergrund und die Traktion erscheint endlos. Es war unglaublich zu sehen wie viel Potential Arthur noch aus meinem schon sehr guten Setup rausholen konnte. Die Zusammenarbeit mit Experten wie BOS ist ein großer Vorteil für mich als Profifahrer!“
 Joe Connell

 

Author: Johannes Koehler

Fotos: Fabian Rapp 

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