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TEST: Pole Bicycles – „Evolink 150 27,5 HD”

Der Blick auf das Bike verrät sofort den endlos langen Radstand – Das ist typisch bei den Bikes von Pole. Doch dazu sei erwähnt: Wir hatten das mega-lange Testrad auch noch in „XL“ bekommen – wirklich nur etwas für sehr große Leute. Auf der anderen Seite vielleicht auch endlich mal ein Bike, dass den Ansprüchen großer Fahrer wirklich gerecht wird. Viele Firmen bieten nur Bikes bis Größe „L“ an und dort entspricht der Downhiller mit Gr. „L“, einem Pole Enduro in Größe „M“. Dazu gibt es von Pole noch eine „LD“-Version des Bikes mit leichterem Rahmen und Aufbau für kleinere und leichtere Leute bis maximal 85 Kilo. Erhältlich ist das „LD“ von „XS“ bis „M“ – so bekommt jeder ein passendes Bike. Die Züge verlaufen durch den Rahmen und das Unterrohr ist sogar mit zwei Aufnahmen für Flaschenhalter ausgestattet. Das sind aber längst nicht alle Besonderheiten an den Pole-Bikes. Alle Fully-Rahmen lassen sich zusammenklappen, wie am Ende dieses Videos (http://tinyurl.com/zrgg37k) vom Chef persönlich gezeigt wird. Lediglich das Vorderrad ausbauen und eine Schraube lösen, schon lässt sich der Hinterbau umklappen. Dadurch lässt sich das riesige Gefährt im Handumdrehen im Kleinwagen verstauen. Auch am Flughafen könnte so das Sportgepäck umgangen werden. Eine sehr gelungene Idee, die wir sonst im Gravity-Bereich noch nicht gesehen haben. Die Geometrie und Fahreigenschaften der Bikes werden davon natürlich nicht beeinflusst.

Die Ausstattung am 2017er Modell ist weiterhin sehr hochwertig. Als Federgabel arbeitet jetzt die „Lyrik RCT“ mit 160 Millimeter Federweg in der langen Front. Die Reifenwahl fiel bei Pole auf Maxxis „High Roller 2 Maxx Terra 3C“ – eine gute Wahl. Den Velo-Sattel hat Sohnemann Ukko Kokkonen im Alter von zwei Jahren designt. Passend zum Rahmen sind auch die Anbauteile in schlichtem Schwarz gehalten. Die bekannte 11-Fach Schaltung von Sram funktioniert prima und um auf das Gewicht zu achten, wurde noch ein Carbonlenker von Race Face verpasst. Apropos Gewicht, die Uhr bleibt bei unserem Testrad erst bei 14,65 Kilo stehen. Klingt in 2017 nach schwer, aber in Anbetracht von Alurahmen, kein Carbon, Größe XL und für Hardcore-Einsätze konzipiert, geht das schon in Ordnung.

Das „Evolink 150“ vermittelt sehr viel Sicherheit. Es fühlt sich an wie ein mehr als ausgewachsener Downhiller mit dem Augenmerk auf Vollgas, dabei hat das Bike gerade einmal 150 Millimeter Federweg. Fluch oder Segen: Das Bike verleitet sehr stark zum Heizen. Doch spätestens, wenn man mit Mach 2 ins Steinfeld knallt oder nach dem zwei Meter Drop auf Wurzeln und Steinen landet, merkt man, dass man doch nicht auf einem Downhiller sitzt. Das liegt aber einzig und allein daran, dass das Bike 150, statt 200 Millimeter Federweg hat, der Hinterbau leistet tolle Arbeit und ist extra für Luftdämpfung ausgelegt. Der extrem lange Radstand und ein Lenkwinkel wie am Downhiller bringen zusätzlich Ruhe und Gelassenheit bei Highspeed. Auch beim Uphill macht das „Evolink“ eine gute Figur, der Hinterbau bleibt ruhig und spätestens wenn das Hebelchen am „Monarch“ auf „firm“ steht, geht es antriebsneutral den Berg hinauf. Die langen Kettenstreben verlangen viel Nachdruck, um das Bike aufs Hinterrad zu ziehen. Auf langsamen Trails in engen Kurven fordert das sehr lange Bike vollen Einsatz, hier zeigt sich sofort, wer dem Rad gewachsen ist oder in der nächsten Kehre stecken bleibt. Wer unsicher ist und noch an seiner Kurventechnik feilt, sollte besser vorerst zu einem anderen Bike greifen. Wer gar nicht genug von hohem Tempo haben kann, Rennen fährt, oder die nötige Kurventechnik beherrscht wird mit dem Bike sehr viel Freude haben.

 

Fazit: Uns gefiel die Geometrie mit dem riesen Radstand sehr gut. Wir konnten die Vorteile ausschöpfen und die Nachteile ausmerzen, denn in Kurven braucht es etwas mehr Einsatz, als die üblichen Bikes am Markt. Das Bike ist speziell, lädt zu Highspeed ein und macht dabei richtig viel Spaß.

Pro:

  • Laufruhig
  • Klappfunktion
  • Geometrie

Contra:

  • Wendigkeit
  • Gewicht

Unverbindliche Preisempfehlung: 5.300,- € (Komplettrad) | Größen: M, L, XL | Gewicht: 14,65 kg | www.polebicycles.com

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