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PM: Specialized Rookies Cup #6, Finale in Innsbruck

Das letzte Rennen der Saison ist nun auch Geschichte. Innsbruck war erstmalig Gastgeber eines Stopps des Specialized Rookies Cups und hat den etwa 200 Fahrern aus 10 Nationen einen würdigen Abschluss bereitet.

Innsbruck ist seit diesem Jahr kein weißer Fleck mehr auf der Mountainbike Landkarte. Die Tiroler Hauptstadt entwickelt sich im Moment rasend schnell zur Radsport-Metropole. Bereits im Juni konnte sich die Großstadt mit etwa 130.000 Einwohnern mit dem Crankworx Festival einen hervorragenden Ruf in der Mountainbike Szene machen, allerdings war schnell klar, man wird nicht nur auf diese eine Veranstaltung im Jahr setzen. Zusätzlich wurde der drei Rennen umfassende Raiffeisen Club Downhill Cup Innsbruck ins Leben gerufen, bei dem der Specialized Rookies Cup den Abschluss bildete. Schauplatz war erneut die Strecke in Götzens, die bereits zum Crankworx genutzt wurde. Somit traten die Nachwuchsfahrer in die Fußstapfen der ganz Großen des Sports.

©Racement

Der Specialized Rookies Cup presented by iXS umfasste in dieser Saison insgesamt sechs Rennen. Los ging es, wie in den vergangenen Jahren auch, beim iXS Dirt Masters Festival in Winterberg, bevor der zweite Stopp den Bikepark Steinach im Thüringer Wald wieder aus der Versenkung holte. Danach ging es im Rahmen des Glemmride Festivals nach Saalbach und dann Anfang August zum Highlight nach Serfaus-Fiss-Ladis, wo auch gleichzeitig die iXS International Rookies Championships ausgetragen wurden. Der vorletzte Lauf ließ die Teilnehmer dann noch einmal nach Deutschland zurückkehren und brachte erstmalig Oberammergau auf die Bühne des Downhillsports. Innsbruck war nun also Ausrichter des Finales und somit wurden dort die Seriensieger festgelegt.
Die Strecke in Götzens, die an der Mittelstation beginnt, wurde also bereits zum Crankworx Festival Ende Juni getauft. Auf etwa zwei Kilometern galt es 400 Meter Höhenunterschied zur Talstation der Nockspitzbahn zu überwinden. Waldboden und Wurzeln war der vorherrschende Untergrund. Zum Track Walk am Freitag sah der Kurs noch richtig griffig aus.

©Racement

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Seeding Run
Leider regnete es in der Nacht, so dass sich die Bedingungen dann zum Samstag etwas änderten. Der Boden weichte somit etwas auf und das Gripniveau war im Seeding Run dann ziemlich gering, was man durchaus auch bei einigen beobachten musste. Trotz, dass die Berge ringsherum weiß waren, hielt sich die Kälte noch in Grenzen. Blauer Himmel und Sonnenschein ließen die Temperaturen ansteigen und somit war das Wetter dem Anlass doch angemessen.
In der U13 Klasse kam es wie erwartet, Henri Kiefer (GER – Sram Young Guns), der von seinem Teamkollegen Simon Maurer (GER) sicherlich noch ein paar Tipps bekam, dominierte seine Kategorie wie gewohnt und konnte einen Vorsprung von etwa 17 Sekunden rausfahren. Schnellster der U15 war hingegen Maurice Rene Wörner (GER – Team Fahrrad Grund), den man jetzt nicht unbedingt auf dem Schirm hatte. In der Girls Klasse war es Paula Zibasa (AUT – M9 Racing), die sich die Bestzeit sicherte. Maxi Kuchling (GER – Gravity Bike Schöneck), die Führende der Gesamtwertung, war eines der Opfer des rutschigen Untergrunds. Mehrere Male musste sie zu Boden gehen und landete am Ende nur auf Platz vier. Aber der Sonntag war der Finaltag und somit hatten alle noch eine Chance, die 2017er Saison mit einem guten Rennlauf abzuschließen.

©Racement / Auch Luis Kiefer hat die Erdanziehung in Innsbruck unterschätzt, somit nur Rang 35 für ihn

Zum Ausklang des Tages gab es dann noch die „Pumptrack Challenge“ an der Talstation Mutters, mit einem fantastischen Ausblick und cooler Musik von der Life Radio Disko.

©Racement

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Finaltag
Am Sonntag präsentierte sich die Strecke aufgrund des nächtlichen Regens wieder genauso nass wie am Samstagmorgen. Die Strecke wurde immer mehr ausgefahren und somit gab es mittlerweile Abschnitte, wo kaum noch Grip zu finden war. Wer diese Stellen nicht mit Humor nahm, konnte schnell die Lust verlieren, aber das Bewusstsein, dass es vielen so geht, konnte den eigenen Frust oft verdrängen. Das Wetter präsentierte sich jedoch tagsüber wieder ganz annehmbar, so dass auch der Untergrund allmählich abtrocknete und man den Modus des Heilrunterkommens wieder ablegen und sich wieder auf´s Schnellfahren konzentrieren konnte.

©Racement

Schon die Open Men Klasse zeigte, dass die Strecke wieder schneller geworden ist. David Gamperl (GER – Bayern DML Team) unterbot mit einer Zeit von 3:33.895 Minuten die Bestmarke des Vortags um mehr als fünf Sekunden. Als nächstes waren die Open Women an der Reihe und auch da hat Simone Wechselberger (AUT – MS Mondraker B-Team) gezeigt, dass die Zeiten vom Samstag problemlos unterboten werden konnten. Die Österreicherin verwies Sarina Biederer (GER – Radsache) auf den zweiten Rang, was ihr aber trotzdem zum Gesamtsieg reichte.
Anschließend war die Klasse U13 am Start. 23 Fahrer hatten sich in die jüngste Kategorie eingeschrieben und lieferten am gesamten Wochenende beeindruckende Leistungen ab. Über Henri Kiefer muss man nun eigentlich kein Wort mehr verlieren, denn er liefert so souverän ab, dass man schon geneigt ist, die Zeiten mit den älteren Kategorien zu vergleichen. Der Seriensieger sicherte sich nun auch den letzten Tagessieg mit einer Zeit von 4:11.174 Minuten und unterbot damit noch einmal sein Ergebnis des Vortages.

©Racement / Henri Kiefer hier beim Training gefolgt von seinem Bruder Luis

Auf dem zweiten Platz reihte sich diesmal nicht wie üblich Luca Wehrle (GER – 2 Cycle Freiburg) ein, sondern der Lokalmatador Atis Scerbinins (AUT – DH Verein Innsbruck), der auch in Serfaus-Fiss-Ladis schon einmal mit einem Podestplatz auf sich aufmerksam machen konnte. Luca Wehrle wurde Dritter, was ihm jedoch für den zweiten Platz der Serienwertung locker reichte.

©Racement / Podium Serienwertung U13 mit Luca Wehrle, Henri Kiefer und Emil Keller

In der U15 Klasse ging aufgrund des Fehlers im Seeding Run Luis Kiefer ziemlich früh an den Start und legte mit 4:40.752 Minuten eine ganz passable Zeit vor, die sicherlich ohne die vor ihm gestarteten langsameren Fahrer noch besser ausgefallen wäre. Trotzdem konnte er es sich erst einmal eine ganze Zeit im Red Bull Hot Seat bequem machen und zusehen, wie ein Großteil der insgesamt 44 Fahrer sich hinter ihm einreihte. Aber irgendwann war der Wechsel auf dem Sitz der Zeitschnellsten angesagt, denn David Ludwig (SUI – Propain Gravity Kids) unterbot um ganze 8 Sekunden.

©Racement / Red Bull Hot Seat mit David Ludwig als momentan Schnellster

Nach ihm kamen noch zehn Starter und viele von ihnen mit Problemen. Erst Lucas Hart (SUI) konnte wieder eine neue Bestzeit vorlegen, diesmal nun bereits bei 4:30823 Minuten. Danach kamen noch die drei Besten des Seeding Runs, doch keiner konnte einen sauberen Lauf runterbringen und damit hieß der Gewinner Lucas Hart. Seriensieger wurde Felix Schumann (GER), der trotz Abwesenheit am Ende die meisten Punkte hatte.
In der Klasse Girls U17/U19 kam es zu einem Wimpernschlagfinale. Paula Zibasa ging als erste auf den Kurs und legte mit 5:05.672 Minuten die Richtzeit vor. Danach kam allerdings Ottilia Johansson Jones (GBR – Propain Gravity Juniors), die um zwei Tausendstelsekunden unterbieten konnte und mit dem Glück der Tüchtigen endlich mal wieder auf dem obersten Podestplatz stehen konnte. Man darf gespannt sein, wie sich die Saalbacherin im nächsten Jahr in der Lizenzkategorie im iXS Cup schlagen wird.

©Racement / Podium Tageswertung mit Paula Zibasa, Ottilia Johansson Jones und Johanna Illmer

Maxi Kuchling hatte erneut Probleme und auch mit einem geschwollenem Knie zu kämpfen, so dass für sie am Ende nur ein DNF herauskam. Aber die aus dem Nachbarort des Bikepark Schöneck kommende 16-Jährige hatte sicherlich vorher schon etwas gerechnet und gesehen, dass ihr der Seriensieg schon nicht mehr zu nehmen war.
In der U17 Klasse gewann Timo Hahn (GER – Hahn Racing) mit einer Zeit von 4:06.145 Minuten das Rennen und damit auch ziemlich souverän die Gesamtwertung. Bei der U19 lag im Gesamtklassement Nico Lamm (GER) in Führung und war auch Schnellster des Seeding Runs. Allerdings konnte er seine Leistung im Finale nicht abrufen und musste sich mit dem sechsten Platz zufriedengeben. Fabian Hußl (AUT – RSV Weer-Kolsass) sicherte sich hingegen den Tagessieg, wobei er in der Serienwertung keine Rolle spielte. Allerdings der Zweitplatzierte Vincent Schacherer (GER – MisterBike Mondraker) sahnte noch einmal ordentlich ab und konnte Nico Lamm damit fast noch gefährlich werden. Aber eben nur fast, denn Nico Lamms Vorsprung reichte, um den Platz als Seriensieger zu verlassen.
Danach gingen die letzten zwei Kategorien auf den Kurs. Als erstes die Pro U17, bei denen Marc Höll (AUT – RC Kreuzer Racing) der Gejagte der Serienwertung war. Der aus Obertaun stammende 16-Jährige konnte aber mit dem fünften Platz seine Führung in der Serienwertung verteidigen. Die lizenzierte U19 Klasse wurde von Marco Müller (GER – Bayern DML Team) gewonnen, gefolgt von Simon Maurer und Wessel van Hattum (NED – 2 Cycle/BSS Youth Syndicate).

©Racement / Wessel van Hattum kurz nach dem Start

Innsbruck hat auf jeden Fall einen anspruchsvollen Abschluss der Serie geliefert und konnte sicherlich auch beim Nachwuchs einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Saison ist nun vorüber und nun geht es erstmal in die verdiente Off-Season. Aber diese sollte nicht allzu lang untätig genutzt werden, denn im nächsten Jahr stehen wieder sechs Rennen im Specialized Rookies Cup presented by iXS auf dem Programm. Die Veröffentlichung der Termine wird wie immer Ende des Jahres erfolgen, also etwas Geduld ist noch nötig.

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