[quads id=1]

TEST: Deuter – „Attack Enduro“ – Rucksack mit Beschützerinstinkt

Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #032 [ Mai & Juni 2016]

Der beliebte Rucksack mit Rückenprotektor aus dem Hause Deuter hat Verstärkung bekommen: „Attack Tour“ mit 28 Litern Volumen, „Attack 20“, „Attack 18 SL“ – ein damenspezifisches Modell – und den kleinsten Spross „Attack Enduro“ mit einem Volumen von 16 Litern.

Der Clou: Der Rückenprotektor besteht fortan aus dem Wundermaterial „SAS-Tec“. Dieser visko-elastische Schaum ist im normalen Gebrauch flexibel und verhärtet sich erst bei einem Aufprall. Je schneller der Stoß auf das Material wirkt, desto fester verhärtet der Schaum und absorbiert die Aufprallenergie. Das bietet großen Schutz vor Rückenverletzungen und erfüllt alle Sicherheitsanforderungen der Enduro World Series, die TÜV/GS-Prüfung sowieso. Des Weiteren hat das „SAS-Tec“-Material die tolle Eigenschaft, wieder in seine Ursprungsform zurückzukehren. Deshalb ist es nicht notwendig, das Protektor-Pad gleich nach dem ersten Sturz auszutauschen, wie es bei anderen Materialien der Fall ist. Trotz des schweren und dicken Rückenprotektors ist der neue „Attack“ sogar etwas leichter geworden. Außerdem lässt sich der Protektor einfach entnehmen, wenn man ihn nicht braucht. Das Rückenteil hat ein komplett neues Belüftungssystem bekommen. Viel Mesh und ein großer Polsterzwischenraum sorgen für eine gute Luftzirkulation, die Netz-Hüftflossen tragen ebenfalls dazu bei. Trotzdem bleibt der Rucksack in jeder Situation perfekt in Position – nur so ist der Schutz gewährleistet. Die anatomisch geformten Schulterträger lassen sich selbstverständlich in der Länge anpassen. Ebenso der Brustgurt, der zusätzlich die Höhe am Träger variieren kann. Der Beckengurt bietet einen großen Einstellbereich, dazu sind die Hüftflossen weit innen am Rücken angebracht. Das sorgt für einen perfekten Sitz am Rücken und verhindert, dass der Rucksack bei Steilabfahrten nach oben rutscht. Über die biegsamen Alu-Schienen in der Polsterung lässt sich der Rucksack individuell an den Rücken des Trägers anpassen.

Das Taschensystem ist durchdacht und vielfältig. Auf den Hüftflossen sitzt jeweils eine kleine Tasche mit Reißverschluss – dort lassen sich prima Riegel oder Taschentücher verstauen. Für das Smartphone eignen sich die Taschen aus dünnem Netzstoff nicht. Das teure Telefon lässt sich sehr gut in der Landkarten-Tasche unterbringen – diese ist auch gut zu erreichen während man den Rucksack auf den Schultern trägt. Das Werkzeugfach ist jederzeit zugänglich und verfügt über allerlei Stauraum für Pumpe, Erste-Hilfe-Set, Ersatzschlauch und mehr. Dabei bleibt es jederzeit aufgeräumt, dank clever angeordneter Fächer und Halterungen. Sowohl die Sonnenbrille als auch die Goggle finden im weich gefütterten Brillenfach an der Front ihren Platz. Schoner werden mit den seitlichen Kompressionsriemen befestigt. Für unsere dicken Knieschoner hat die Riemenlänge gerade so ausgereicht, bei einer Knie Schienbein-Kombination wird es keine Probleme geben, bei sehr dicker Knie-Protektion könnte es knapp werden. Der Fullface-Helm wird an die Befestigungsflaps gehängt, für den Halbschalen-Helm verbirgt sich eine extra Halterung hinter dem unteren Reißverschluss. Hinter einem weiteren Reißverschluss am Boden des „Attack“ befindet sich eine Regenhülle. Hätten wir die bloß schon auf der ersten Ausfahrt rausgenommen. Da der „Attack Enduro“ den schönen Farbton  „Apple“ ausgerechnet auch auf dem Bodenteil hat, ist er beim ersten Absetzen gleich versaut. Das ist aber eher ein Problem für Schön-Wetter-Biker und Rad-Fashionistas, die Angst vor Matsch und Dreck haben. Zu einem guten Bike-Rucksack gehört natürlich auch ein separates Fach für die Trinkblase mit Öffnungen in beiden Seiten für die Verlegung des Trinkschlauchs. Für die besonders Durstigen ist an den Seiten des Rucksacks jeweils eine Netztasche, die unter anderem auch eine Trinkflasche aufnehmen kann. In das Fach für die Trinkblase passt maximal eine drei Liter große Blase, die üblicherweise nicht zum Lieferumfang gehört. Die original Deuter-Trinkblase „Streamer 3.0 L“ passt natürlich am besten in die Halterung. Dafür werden 32,95 Euro fällig – nicht günstig, aber top Qualität. Besonders praktisch: Die Trinkblasen von Deuter lassen sich komplett öffnen und so sehr leicht reinigen und trocknen. Interessante Zubehöre sind der „Streamer Tube Insulator“ für den Trinkschlauch und der „Streamer Thermo Bag 3.0 L“ für die Trinkblase. Damit bleibt euer Getränk im Winter warm und auch die Flüssigkeit im Schlauch friert nicht ein. Im Sommer bleibt es dagegen im Rucksack kühl – clever, oder? Für jedes Teil werden nochmals 17,95 Euro fällig. Der „Attack Enduro“ liegt bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 179,95 Euro. Damit liegt er in diesem Segment recht weit oben, bietet dafür aber auch sehr viel.

Fazit: Der Deuter „Attack Enduro“ hat alles, was ein Bike-Rucksack braucht und noch einige coole Gadgets mehr. Das Taschenmanagement und der Tragekomfort haben uns überzeugt, lediglich die Kompressionsriemen dürften zur Sicherheit ein paar Zentimeter länger ausfallen.

Pro: Tragekomfort, durchdachte Funktionen, „SAS-Tec“-Rückenprotektor

Contra: Preis, Länge der Kompressionsriemen für Protektoren

Unverbindliche Preisempfehlung: 179,95 € | Farbe: Apple-Black | Größe: 50 x 28 x 20 cm | Gewicht: 1540 g | Material: Macro Lite 210/ Super-Polytex

Info: www.deuter.com

Previous ArticleNext Article