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Test: Easton – „Haven Dropper Post“

Bericht erschien exklusiv in der Gravity Mountainbike Magazine Ausgabe #031 [ März & April 2016]

Da ist die langersehnte schicke „Haven Dropper Post“ endlich. Schon beim Auspacken staunen wir über die edle Optik. In der Hand erfreuen wir uns über jedes einzelne CNC-gefräste Teil der „Haven“-Stütze. Die Variosattelstütze wirkt hochwertig und sauber verarbeitet. Die Stütze kommt in den zwei üblichen Durchmessern von 30,9 und 31,6 Millimetern. Easton bietet sie mit einem Hub von 100, 125 und 150 mm an. 150 Millimeter sind schon ganz gut, doch bei manchen speziellen Situationen dürfte es gerne etwas mehr sein. Da geht doch noch was. Die neue Easton „Haven“ ist baugleich zur neuen Raceface „Turbine Dropper Post“, lediglich der „Hop-Up-Hebel“ der Raceface-Stütze ist bei Easton noch nicht in verschiedenen Farben lieferbar.

Im Zubehör kostet der Hebel stolze 69,90 €. Der Standard-Hebel der Easton und der Raceface wird vertikal gedrückt, während sich der Raceface-Hebel aus dem Zubehör horizontal bewegt. Dazu ist der „Turbine“-Hebel mit einer geriffelten Oberfläche versehen, während man vom glatten „Haven“ bei Nässe auch mal abrutschen kann. Nichtsdestotrotz lässt sich der Hebel sehr gut bedienen und im Cockpit integrieren. Der Leitungsabgang läuft über eine Pipe seitlich weg, wie man sie von V-Brakes kennt. Dadurch entsteht kein Kabelsalat und der Zug kann per Kabelbinder mit den anderen Leitungen sauber verlegt werden.

An der Pipe lässt sich auch die Zugspannung regulieren. Die Innenverlegung der Leitung ist natürlich von Rahmen zu Rahmen unterschiedlich aufwendig. Hat man das geschafft, ist der Rest ein Kinderspiel. Zum Lieferumfang gehört eine gute Montageanleitung mit vielen Bildern dazu, man findet im Internet auch Videos dazu. Doch keine Scheu vor dem Einbau, wer schon einen Schalthebel installiert hat, bekommt das hier auch hin. Mehr als drei Inbus-Schlüssel und einem Kabelschneider bedarf es nicht. Bei dem System handelt es sich um ein Niederdruck-Mechanismus (2-2,5 Bar). Dieser darf nicht verändert werden! Die Ausfahrgeschwindigkeit ist recht flott und kann nicht reguliert werden. Also einfach nicht daran herumspielen – ist schon im Auslieferungszustand richtig eingestellt. Die mechanische Bedienung über den Seilzug bietet wenig Möglichkeiten für Schwachstellen im Gegensatz zu rein hydraulischen Systemen. Dadurch und durch den geringen Luftdruck, sowie die sich nicht mitbewegenden Dichtungen im Inneren habt ihr nur sehr lange Wartungsintervalle, wodurch ihr wiederum Geld spart und mehr Zeit zum Biken habt.

Dank der richtigen Schmiermittel ist die „Haven“ relativ temperaturbeständig – auch in den vergangen Tagen bei Temperaturen unter dem Nullpunkt funktionierte sie tadellos. Das bekannte Problem, dass die Variostütze etwas nach unten absackt, wenn Belastung auf den Sattel ist, hat die „Haven“ nicht. Damit sich nichts ungewollt bewegt ist die Sattelstütze hydraulisch und zusätzlich über eine mechanische Sperre blockiert. Auch wenn die Stütze eingefahren ist, könnt ihr das Bike problemlos am Sattel anheben, ohne dass die Stütze ausfährt. Selbst auf dem Sattel sitzend hat die „Haven“ kein seitlichen spiel. Das freut uns. Natürlich lässt sich die Sattelstütze stufenlos verstellen. Am unteren Ende ist das Rohr verjüngt, damit es ohne zu verkanten ins Sattelrohr eingeführt werden kann. Dies macht man bei einer solchen Stütze sehr selten, ist aber trotzdem ein schönes Detail.

Eine weitere tolle Sache ist der „Quick Connector“, wodurch sich die Sattelstütze beispielsweise für den Transport komplett aus dem Rahmen nehmen lässt, ohne umständlich die Leitung zu entfernen. Hier wird der Seilzug ohne Spannungsverlust abgekoppelt. So ist es sogar möglich eine Sattelstütze für zwei Bikes zu nutzen und in dem Fall freuen wir uns noch mehr über das verjüngte Sattelrohrende. In der Ausführung 150 Millimeter Hub und 31,6 Millimeter im Durchmesser, kommt die „Haven“ auf 520 Gramm ohne und 617 Gramm inklusive Hebel, Schrauben und Zug + Außenhülle. Nicht besonders schwer und leider auch nicht besonders günstig mit 479 Euro.

 

Fazit: Die Easton „Haven Dropper Post“ ist eine hochwertige und gut gelungene Sattelstütze mit einigen technischen Finessen. Der Bedienhebel ist zwar hochwertig und gutverarbeitet, dürfte für die Schlecht-Wetter-Biker gerne auch etwas mehr Grip bieten. Sehr erfreulich ist, dass die Stütze in keine Richtung Spiel aufweist und bei jeder Witterung bedingungslos Funktioniert hat.

 

Pro: Edel, Haptik, Funktion, Haltbarkeit, kein Spiel, einfache Montage

Contra: Preis, Fernbedienung

 

Unverbindliche Preisempfehlung: 479,- € | Größen: 30,9 mm, 31,6 mm | Längen: 350 mm, 375 mm, 415 mm, 440 mm| Absenkung: 100 mm, 125 mm, 150 mm | Gewicht: 520 g  Sattelstütze (150 mm/ 31,6 mm), 97 g Züge und Fernbedienung | Material: EA90-Aluminium
www.eastoncycling.com
www.bikeaction.de

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