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Test: Rocky Mountain „Maiden“ – Ein Heavy Metal Carbonbike

Der Rocky Mountain Deutschlandvertrieb Bikeaction präsentierte uns in Leogang schon seine neue Downhill-Waffe für 2016. Nachdem es in der kanadischen Bikeschmiede in den letzten Jahren im Big-Bike-Sektor eher ruhig war, kommt in diesem Jahr noch ein komplett neues Bike auf den Markt. Das „Maiden“ wurde wie auch schon das „Slayer“ nach einer Heavy Metal Band benannt. Doch in Leichtmetall wird das Rad nicht erhältlich sein, ausschließlich in Carbon lautet die Devise. Dass das Bike ordentlich rockt, konnten wir im Bikepark Leogang bereits ausgiebig testen. Alles weitere dazu im folgenden Test.

 //Die Bikeaction-Crew bei der Präsentation in Leogang

//Da steht das neue „Maiden“ und wartet auf die ersten Testfahrten

 

Am „Maiden“ ist wirklich alles aus Carbon: Hauptrahmen, Wippe und Kettenstreben. Mit einer Entwicklungszeit von vier Jahren ist das Bike selbstverständlich mit den aktuellsten Technologien auf den Markt versehen. Dennoch kann das „Maiden“ mit herkömmlichen 26 Zoll Laufrädern gefahren werden – ohne Einbußen in der Geometrie. Wer von 27,5 auf 26 zurück will, verschraubt die Steckachse und das Schaltauge in der oberen Position und setzt den Spacer unter dem Steuersatz ein. Durch dieses Konzept bleibt die Rahmengeometrie erhalten und Fahrverhalten gleich. Die 26 Zoll Modellvariante ist nur im Rahmenkit erhältlich, wer nachträglich 26 Zoll Laufräder im Komplettbike fahren möchte, muss den Spacer als Zubehör nachkaufen. Dazu haben wir uns das Bike von Geoff Gulevich genauer angesehen.

 //Geoff Gulevich mit seinem Arbeitsgerät auf 26 Zoll Laufrädern

//Schaltauge und Steckachse sind in der 26 Zoll Position

 //Der Spacer unter dem Steuersatz gleicht die Geometrie für die kleineren Laufräder aus

 

Des Weiteren besitzt der „Maiden“-Rahmen einige clevere Details. Der gesamte Kabelsalat verläuft sauber durch den Rahmen – auch auf der Worldcup-Strecke klapperte nichts. Sogar „Di2“-kompatibel, über einen möglichen Akku-Anschluss im Unterrohr. Das Unterrohr und der Dämpfer mit von einem robusten Kunststoffpanzer versehen, der an ein Gürteltier erinnert. Integrierte Gabelanschlagdämpfer und ein solider Kettenstrebenschutz gehören auch dazu. Über das „Ride-4“-System wird die Geometrie verändert und der Lenkwinkel in Viertel Grad Schritten angepasst. An den Drehpunkten sind übergroße „EnduroMAX“-Kugellager verbaut, die hohen Belastungen standhalten und für eine lange Lebensdauer sorgen.

 //Der austauschbare Unterrohr-Protektor an Gullys „Maiden“

 //Ausgang für die innenverlegten Züge und Platz für „Di2“

 //Integrierter Gabelanschlag mit Eingang für die interne Zugverlegung

 //Der robuste Kettenstrebenschutz

//Oversized „EnduroMAX“-Kugellager sorgen für eine lange Lebensdauer

 

Die Federkennline des „Maiden“ ist mit einer Steigrate von 40% angelegt. Zum Anfang smooth um ein gutes Anprechverhalten zu gewähren und wird zum Ende hin progressiv, um Durchschläge zu vermeiden. Durch die Dämpferanlenkung bleibt der Viergelenker im Antritt angenehm ruhig. Bis auf die niedrigste Ausstattungsvariante „Maiden Park“ setzt Rocky Mountain ausschließlich auf  Federelemente von BOS. Die Entscheidung zu BOS-Fahrwerken liegt laut Rocky Mountain an den effektiven Einstellmöglichkeiten und dem sanften Open-Bath-Dämpfer. Besonders an der 208 Millimeter „Stoy“ sind wir immer wieder über das hochsensible Ansprechverhalten begeistert. Die liniare Gabel verträgt etwas weniger SAG als der Hinterbau, an dem eventuell sogar zu einer weicheren Feder als üblich gegriffen wird.

// Das „Smooth-Link“-Federungssystem

 //Der virituelle Drehpunkt

 //Das Übersetzungverhältnis

Die ausgewogene Geometrie vermittelt ein sicheres Gefühl auf dem „Maiden“, ganz gleich ob in der Luft oder im verblockten Steilstück der Strecke. Der Radstand ist lang genug, um bei Highspeed die Kontrolle zu wahren, dennoch beweist das „Maiden“, dass es wendig um die Ecke geht. Es fühlte sich gleich beim ersten Aufsitzen sehr stimmig an. Was uns aber gleich zum Aufstoßen brachte, ist der äußerst gesalzene Preis des Topmodells: 13.000,- Euro! Wow, vermutlich das teuerste Bike, was bisher unter unserem Hintern war. Doch Rocky Mountain bietet eine breites Sortiment an, so kommt das „Maiden“ in vier Ausstattungs-Varianten. Es startet mit dem erschwinglicheren „Park“ für 4.900,- Euro, dem „Pro“ für 6.500,- Euro und in weiteren großen Schritten zum „Worldcup“ für 8.500,- Euro und endet mit dem „Unlimited“  bei 13.000,- Euro, für Leute mit dickem Sparschein oder unlimited Dispo. Das neue Schmuckstück der Kanadier wird voraussichtlich im Oktober dieses Jahres in den Größen S, M, L und XL im Handel erhältlich sein.

 //Maiden Unlimited

//Maiden Worldcup

//Maiden Pro

 //Maiden Park

//Modellübersicht

//Geometrietabelle

 

Fazit: Nach einer Weile Stille im Gravity-Bereich von Rocky Mountain, ist mit dem neuen „Maiden“ ein guter Wurf gelungen. Das aufgrund seiner Geometrie, Technologien und Rahmendetails absolut up-to-date ist. Das Fahrverhalten lässt kaum Wünsche übrig und ist sowohl für den Downhill-Racer, als auch für auf 26 Zoll schwörende Park-Rats bestens geeignet. Der einzige Haken bleibt der hohe Preis des Topmodells.

 

Pro: Geometrie, Rahmendetails, Einstellungen, Fahrwerk

Contra: Preis

 

Größen: S, M, L, XL | Steckachse: 157 mm | Kettenführung: ISCG 05 | Innenlager: Pressfit BB 107 | Steuersatz: tapered IS 42/52

//Rahmenkit Blau

 //Rahmenkit Schwarz

 

Vertrieb: www.bikeaction.de

www.bikes.com/Maiden

 //Gully mit einem schönem Suicide No-Hander vor der imposanten Kulisse der Leoganger Steinberge

 //Geoff in seinem Element

//Auch auf der Downhill-Strecke lässt er es ordentlich krachen und stylt noch dabei

//Hier schließt der sympatische Kanadier gerade Freundschaft mit den Leogang-Locals

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